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ESWL: Ablauf, Kosten & Risiken

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) revolutioniert die Behandlung von Nieren- und Harnsteinen. Dieser Artikel beleuchtet Definition, Ablauf, Voraussetzungen, Kosten und Risiken dieser innovativen Methode, um Patienten fundierte Einblicke zu bieten.

Kurzfassung

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) behandelt Nieren- und Harnsteine non-invasiv. Stoßwellen von außen zerkleinern den Stein, der auf natürliche Weise ausgeschieden wird. Der Patient ist wach und benötigt keine Vollnarkose. Stoßwellen werden durch die Haut auf den Stein gerichtet, überwacht durch bildgebende Verfahren. Lokale Betäubung mildert eventuelle Schmerzen. Die ESWL eignet sich für bestimmte Steinarten und -größen, abhängig von der Position und Gesundheit des Patienten. Kosten variieren zwischen einem hohen dreistelligen bis vierstelligen Bereich, werden aber oft von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Private Versicherte sollten individuelle Regelungen prüfen. Die Behandlung birgt geringe Risiken wie vorübergehende Beschwerden, Blutungen oder Infektionen.

Was ist die ESWL?

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist ein nicht-invasives Verfahren, das in der Medizin zur Behandlung von bestimmten Arten von Nieren- und Harnsteinen eingesetzt wird. Bei der ESWL werden hochenergetische Stoßwellen von außerhalb des Körpers erzeugt und durch die Haut in den Körper geleitet, um den Stein im Harntrakt zu zerkleinern. Dieses Verfahren eliminiert die Notwendigkeit für chirurgische Eingriffe, da die zerkleinerten Steinfragmente auf natürliche Weise durch den Harnweg ausgeschieden werden können.

Wie läuft die ESWL ab?

Bei der ESWL bleibt der Patient während des gesamten Verfahrens wach und benötigt in der Regel keine Vollnarkose. Der Ablauf beginnt damit, dass der Patient auf einem speziellen Behandlungstisch platziert wird. In dieser Position wird eine Stoßwellengeneratoreinheit außerhalb des Körpers positioniert und fokussierte Stoßwellen durch die Haut und das Gewebe auf den betroffenen Bereich gerichtet, wo sich der Stein befindet.

Die Stoßwellen werden gezielt auf den Stein gerichtet, um ihn in kleinere, leichter passierbare Fragmente zu zertrümmern. Während des gesamten Prozesses überwacht das medizinische Team den Fortschritt mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall, um sicherzustellen, dass die Stoßwellen präzise auf den Stein ausgerichtet sind.

Der Patient spürt während der Behandlung möglicherweise Vibrationen oder leichte Schmerzen. Um diesen Unannehmlichkeiten entgegenzuwirken, wird oft eine örtliche Betäubung oder leichte Sedierung verabreicht. Die Dauer der ESWL kann je nach Größe und Art des Steins variieren, und in einigen Fällen sind mehrere Sitzungen erforderlich, um den Stein vollständig zu zertrümmern.

Nach der ESWL kann der Patient in der Regel nach kurzer Beobachtungszeit die Klinik verlassen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Körper einige Zeit benötigt, um die zerkleinerten Steinfragmente auf natürliche Weise über den Harnweg auszuscheiden. Der behandelnde Arzt wird Anweisungen zur Nachsorge geben, einschließlich Flüssigkeitsaufnahme und möglicher Schmerzkontrolle.

Wann wird die ESWL durchgeführt?

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) wird in der Regel bei der Behandlung von Nieren- und Harnsteinen in Betracht gezogen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen umfassen die Größe und Art des Steins, die Position und Lokalisierung im Nieren- oder Harnsystem sowie den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Typischerweise ist die ESWL effektiv bei kleinen bis mittelgroßen Steinen, während große Steine möglicherweise nicht optimal für dieses Verfahren geeignet sind. Die Position des Steins spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, da die Stoßwellenbehandlung am besten geeignet ist, wenn der Stein in einem gut zugänglichen Bereich liegt.

Die Gesundheit des Patienten ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Schwangerschaft, Blutgerinnungsstörungen oder bestimmte Herz- und Lungenerkrankungen können Kontraindikationen für die ESWL darstellen. Wenn andere Behandlungsoptionen nicht empfohlen werden können oder nicht gut vertragen werden, kann die ESWL als Alternative in Betracht gezogen werden. Vor der Entscheidung für die ESWL führt das medizinische Team umfassende Diagnoseverfahren durch, einschließlich bildgebender Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall, um den Stein genau zu lokalisieren und seine Zusammensetzung zu bestimmen.

Was kostet eine ESWL?

Die Kosten für eine extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) in Deutschland können variieren und hängen von mehreren Faktoren ab. Im Allgemeinen lässt sich jedoch sagen, dass die Kosten im Bereich von mehreren hundert bis zu einigen tausend Euro liegen können. Private medizinische Einrichtungen neigen dazu, höhere Kosten zu haben als öffentliche Krankenhäuser.

Es ist wichtig zu beachten, dass die ESWL in vielen Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übernommen wird, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. In solchen Fällen können die Kosten direkt von der Krankenkasse getragen werden. Allerdings können für Patienten auch zusätzliche Kosten anfallen, wie etwa Eigenbeteiligungen oder Zuzahlungen.

Für privat versicherte Personen können die Regelungen in Bezug auf die Kosten für die ESWL variieren. Es ist ratsam, vor der Behandlung alle finanziellen Aspekte mit der jeweiligen medizinischen Einrichtung und der Versicherung zu klären. Hierbei ist zu beachten, dass private Versicherungen unterschiedliche Konditionen haben können, und die individuellen Vertragsbedingungen sollten im Voraus sorgfältig überprüft werden.

Generell ist es empfehlenswert, vor der ESWL-Behandlung eine Klärung mit der Krankenkasse oder Versicherung vorzunehmen, um ein klares Verständnis über die Kostenübernahme und eventuelle Eigenbeteiligungen zu erhalten.

Was sind die Risiken einer ESWL?

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist zwar eine gängige und vergleichsweise sichere Methode zur Behandlung von Nieren- und Harnsteinen, dennoch sind bestimmte Risiken und potenzielle Komplikationen zu beachten. Während des ESWL-Verfahrens können Patienten Schmerzen oder Unbehagen durch die Stoßwellen erleben, die zur Zerkleinerung der Steine verwendet werden. Es besteht auch das Risiko von Blutungen im Harntrakt, da die Stoßwellen Blutgefäße beeinflussen können. Ein vorübergehendes Auftreten von Blut im Urin ist möglich, ebenso wie Blutergüsse oder Hämatome im Bereich der Stoßwellenübertragung. Infektionen im Harntrakt sind zwar selten, aber möglich. Nach der Behandlung müssen die zerkleinerten Steinfragmente den Harnweg passieren, was zu vorübergehenden Beschwerden führen kann. Schwere Komplikationen, wie Nierenversagen, treten äußerst selten auf. Die Entscheidung für die ESWL sollte nach einer gründlichen Bewertung der individuellen Gesundheitsfaktoren und Risiken in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden.

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