Diabetes ist eine weit verbreitete Stoffwechselkrankheit, die oft lange Zeit unbemerkt bleibt. Blutwerte können wichtige Hinweise auf eine mögliche Diabetes-Erkrankung liefern und somit helfen, frühzeitig zu handeln. In diesem Artikel werden die relevanten Blutwerte zur Diagnose und Überwachung von Diabetes genauer betrachtet.
Kurzfassung
Die wichtigsten Blutwerte bei Diabetes sind Nüchternblutzucker, HbA1c und Glukosetoleranztest. Nüchternblutzucker gibt Aufschluss über den aktuellen Blutzuckerspiegel, während der HbA1c-Wert ein Maß für den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate ist. Der Glukosetoleranztest zeigt, wie schnell der Körper auf eine große Menge an Glukose im Blut reagiert. Bei Diabetes ist eine erhöhte Konzentration von Blutzucker und HbA1c sowie ein verzögerter Anstieg im Glukosetoleranztest zu beobachten. Diese Werte dienen der Diagnose und Überwachung des Diabetes und helfen bei der individuellen Einstellung der Therapie. Regelmäßige Kontrollen der Blutwerte sind daher wichtig, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Wie ist Diabetes?
Diabetes mellitus, kurz Diabetes genannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch eine erhöhte Konzentration von Glukose (Zucker) im Blut gekennzeichnet ist. Die Erkrankung tritt auf, wenn der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Insulin zu produzieren oder das produzierte Insulin nicht richtig zu verwenden. Insulin ist ein Hormon, das von den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert wird und die Glukoseaufnahme in die Zellen des Körpers ermöglicht.
Es gibt zwei Haupttypen von Diabetes: Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.
Typ-1-Diabetes tritt auf, wenn das Immunsystem des Körpers die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört, die Insulin produzieren. Dies führt zu einem Mangel an Insulin im Körper und einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Typ-1-Diabetes tritt normalerweise in jungen Jahren auf und macht etwa 10% aller Diabetesfälle aus.
Typ-2-Diabetes tritt auf, wenn der Körper nicht in der Lage ist, das produzierte Insulin richtig zu verwenden oder nicht genug Insulin produziert. Dies führt auch zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Typ-2-Diabetes tritt normalerweise bei älteren Menschen auf und macht etwa 90% aller Diabetesfälle aus.
Welche Blutwerte zeigen Diabetes an?
Die wichtigsten Blutwerte, die bei der Diagnose von Diabetes eine Rolle spielen, sind der Nüchternblutzuckerwert, der Langzeitblutzuckerwert HbA1c, und gelegentlich auch der Glukosetoleranztest (oGTT).
Der Nüchternblutzuckerwert wird morgens nach einer mindestens achtstündigen Nahrungskarenz gemessen und sollte bei einem gesunden Erwachsenen zwischen 70 und 100 mg/dl liegen. Bei einem Wert zwischen 100 und 126 mg/dl spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz oder Prädiabetes. Werte über 126 mg/dl an zwei verschiedenen Tagen deuten auf eine Diabeteserkrankung hin.
Der Langzeitblutzuckerwert HbA1c gibt Auskunft über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate und sollte bei gesunden Erwachsenen unter 5,7% liegen. Ein Wert zwischen 5,7% und 6,4% gilt als Prädiabetes, Werte über 6,5% als Diabetes.
Ein Glukosetoleranztest wird seltener durchgeführt und misst, wie schnell der Körper nach der Einnahme von Glukose den Blutzuckerspiegel wieder senken kann. Bei einem auffälligen Ergebnis kann ebenfalls eine Diabeteserkrankung diagnostiziert werden.
Es ist wichtig, bei einem Verdacht auf Diabetes mellitus einen Arzt aufzusuchen und eine entsprechende Diagnostik durchführen zu lassen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann dazu beitragen, Folgeerkrankungen zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten.
Wie wird Diabetes behandelt?
Eine effektive Behandlung von Diabetes zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, um das Risiko von Komplikationen zu verringern.
Für Patienten mit Typ-1-Diabetes, bei denen der Körper kein Insulin produziert, ist die Insulintherapie die wichtigste Behandlungsmethode. Insulin wird entweder über Injektionen oder Insulinpumpen verabreicht. Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Insulinbedarf des Patienten und wird in Abhängigkeit von Mahlzeiten und Aktivitäten angepasst. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist auch eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle, um eine Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden.
Bei Typ-2-Diabetes, der oft mit Übergewicht oder Adipositas in Zusammenhang steht, kann die Behandlung durch eine Änderung des Lebensstils beginnen. Dies beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und Gewichtsabnahme. Wenn dies nicht ausreichend ist, können orale Antidiabetika oder in manchen Fällen auch Insulin verabreicht werden. Eine regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist auch hier wichtig.
Eine weitere wichtige Komponente bei der Behandlung von Diabetes ist die Vorbeugung von Komplikationen. Dazu gehören regelmäßige Augenuntersuchungen, Kontrolle des Blutdrucks und Überwachung von Nierenfunktion und Cholesterinspiegeln. Auch die Vermeidung von Rauchen und Alkohol kann dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu reduzieren.
Insgesamt ist die Behandlung von Diabetes eine langfristige Herausforderung, die eine umfassende Betreuung durch das medizinische Fachpersonal erfordert. Die Einhaltung einer gesunden Lebensweise und einer engmaschigen Überwachung sind dabei von entscheidender Bedeutung.