Hand eines Menschen

Karpaltunnelsyndrom: Symptome, Ursachen, Test & Behandlung

Taube Finger, brennende Schmerzen – das Karpaltunnelsyndrom kann den Alltag zur Herausforderung machen. Der folgende Artikel enthüllt alles über diese rätselhafte Handbeschwerde: von den Symptomen über die Ursachen bis hin zu den effektivsten Diagnose-Tests und Behandlungsmethoden.

Kurzfassung

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Nervenkompression im Handgelenk, die zu Taubheit, Kribbeln und Schmerzen in Hand und Fingern führt. Ursachen sind wiederholte Handbewegungen, Verletzungen oder bestimmte medizinische Zustände. Diagnose erfolgt durch Tinel- und Phalen-Test, sowie Nervenleitgeschwindigkeitsmessung und bildgebende Verfahren. Die Behandlung kann konservativ sein (Handgelenks-Schienen, Ergonomie, Medikamente, Physiotherapie) oder eine Karpaltunneldekompression beinhalten.

Was ist das Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige Erkrankung, die das Handgelenk betrifft. In unserem Körper verläuft der sogenannte Karpaltunnel, ein schmaler Durchgang im Handgelenk, durch den der Mittelnerv und Sehnen verlaufen. Wenn der Druck auf den Nerv zunimmt, kann es zu unangenehmen Symptomen kommen. Die Ursachen für diese Kompression können vielfältig sein. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die richtigen Behandlungsschritte einzuleiten. Verständnis über das Karpaltunnelsyndrom und seine Auswirkungen hilft Betroffenen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Welche Symptome treten beim Karpaltunnelsyndrom auf?

Das Karpaltunnelsyndrom verursacht eine Reihe charakteristischer Symptome, die vor allem die Hand und die Finger betreffen. Typischerweise verspüren Betroffene ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Fingern, insbesondere im Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die Beschwerden können sich auf die Handfläche ausdehnen und sogar in den Unterarm ausstrahlen. Häufig treten auch Schmerzen im betroffenen Bereich auf, die sich verstärken können, wenn die Hand längere Zeit belastet wird. Schwächegefühl und ein Gefühl der Unfähigkeit, Gegenstände zu greifen oder zu halten, können ebenfalls auftreten. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und können besonders nachts oder bei wiederholten Handbewegungen wie Tippen oder Greifen auftreten.

Wie kann man testen, ob man Karpaltunnelsyndrom hat?

Die Diagnose des Karpaltunnelsyndroms beinhaltet in der Regel verschiedene Schritte, um die Beschwerden zu bewerten und andere mögliche Ursachen auszuschließen. Zunächst wird der Arzt eine gründliche Anamnese durchführen, um die Symptome, ihre Dauer und mögliche auslösende Aktivitäten zu ermitteln. Während der körperlichen Untersuchung kann der Arzt spezielle Tests durchführen, wie beispielsweise das Klopfen auf den betroffenen Bereich (Tinel-Test) oder das Überstrecken des Handgelenks (Phalen-Test), um bestimmte Reaktionen des Nervs zu prüfen.

  • Tinel-Test: Der Tinel-Test ist ein einfacher und häufig angewendeter Test, um das Karpaltunnelsyndrom zu diagnostizieren. Dabei wird der Arzt sanft auf den Bereich des Karpaltunnels klopfen, der sich auf der Handinnenfläche an der Handgelenksbasis befindet. Ein positives Ergebnis zeigt sich durch ein Kribbeln, Taubheitsgefühl oder ein elektrisierendes Gefühl, das vom Klopfpunkt ausgeht und in Richtung der Finger ausstrahlt. Dies tritt auf, wenn der Nerv im Karpaltunnel komprimiert ist und reizempfindlich auf die mechanische Stimulation reagiert.
  • Phalen-Test: Der Phalen-Test wird ebenfalls verwendet, um das Karpaltunnelsyndrom zu identifizieren. Dabei lässt der Patient seine Handgelenke nach unten beugen, sodass die Handflächen einander berühren und die Finger nach unten zeigen. Der Test erzeugt eine Beugung im Karpaltunnel, die den Druck auf den Nerv erhöhen kann. Ein positives Ergebnis zeigt sich durch Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen in den Fingern und der Hand, die innerhalb von etwa 60 Sekunden auftreten können.

Wenn diese Tests positiv ausfallen oder der Verdacht besteht, kann der Arzt weitere Untersuchungen durchführen, wie beispielsweise Nervenleitgeschwindigkeitsmessungen oder bildgebende Verfahren.

Welche Ursachen hat das Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom wird in den meisten Fällen durch eine Kompression des mittleren Handnervs (Nervus medianus) verursacht, der durch den engen Raum im Handgelenk verläuft – den sogenannten Karpaltunnel. Diese Kompression führt zu Druck auf den Nerv, was wiederum zu den charakteristischen Symptomen führt.

Verschiedene Faktoren können zu dieser Nervenkompression beitragen. Häufige Ursachen sind wiederholte Handbewegungen oder Belastungen, wie sie beispielsweise bei bestimmten Berufen auftreten können. Eine Handgelenksverletzung oder Entzündung kann ebenfalls zu Schwellungen führen, die den Druck auf den Nerv erhöhen. Bestimmte medizinische Zustände wie Arthritis, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen können das Risiko für das Karpaltunnelsyndrom erhöhen.

Wie wird das Karpaltunnelsyndrom behandelt?

Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms hängt von der Schwere der Symptome ab. In milden Fällen können nicht-invasive Ansätze ausreichen, wie zum Beispiel das Tragen einer Handgelenks-Schiene während des Schlafs, um den Druck auf den Nerv zu reduzieren. Ergonomische Anpassungen im Arbeitsplatz oder bei täglichen Aktivitäten können wiederholte Handbewegungen verringern. Entzündungshemmende Medikamente oder Cortison-Injektionen können vorübergehend Schmerzen und Entzündungen lindern. Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Symptome schwerwiegender sind, kann eine Karpaltunnel-Operation (Karpaltunneldekompression) in Betracht gezogen werden, um den Druck auf den Nerv zu entlasten. Physiotherapie kann auch helfen, die Handmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Die Wahl der Behandlung sollte gemeinsam mit einem Facharzt getroffen werden, um die beste Lösung für den individuellen Fall zu finden und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.

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