Viele rote Blutzellen

Sichelzellkrankheit: Durch Bluttest feststellen 

Bluttests spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Erkrankungen Neugeborener, darunter auch die Sichelzellkrankheit. Aber wie funktioniert dieser Test genau und welche Blutwerte werden gemessen? In diesem Artikel wird ein Überblick über alle wichtigen Informationen zur Sichelzellkrankheit gegeben.

Kurzfassung

Die Sichelzellkrankheit ist eine erbliche Störung, die durch einen Bluttest festgestellt werden kann. Ein Screening auf Sichelzellkrankheit wird routinemäßig bei Neugeborenen durchgeführt, indem ein Tropfen Blut auf eine Filterpapierkarte getropft und im Labor analysiert wird. Ein positiver Test wird durch die Anwesenheit von abnormen Hämoglobinvarianten bestimmt. Eine Diagnose kann auch durch eine Kombination aus klinischer Beurteilung, Familienanamnese, Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren gestellt werden. Die Behandlung von Sichelzellkrankheiten zielt darauf ab, Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern und den Lebensstil der Patienten zu verbessern. Eine häufige Behandlungsoption ist eine regelmäßige Bluttransfusion und die Verwendung von Hydroxycarbamid zur Verringerung der Häufigkeit von Schmerzkrisen.

Was ist die Sichelzellkrankheit?

Die Sichelzellkrankheit ist eine erbliche Bluterkrankung, die hauptsächlich bei Menschen afrikanischer, asiatischer oder südeuropäischer Abstammung auftritt. Bei dieser Erkrankung haben die roten Blutkörperchen eine ungewöhnliche Form und können sich in den kleinen Blutgefäßen verklumpen, was zu Schmerzen, Organschäden und Infektionen führen kann. Die Sichelzellkrankheit wird durch eine Mutation im Hämoglobin-Gen verursacht, das für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich ist. Es gibt verschiedene Formen der Sichelzellkrankheit, von denen die häufigste die Sichelzellanämie ist. Die Diagnose wird durch Bluttests gestellt und kann bereits im Säuglingsalter erfolgen. Obwohl es keine Heilung gibt, kann eine frühzeitige Diagnose und Behandlung die Symptome lindern und Komplikationen verhindern.

Wie wird Sichelzellkrankheit diagnostiziert?

Die Diagnose von Sichelzellkrankheit wird in der Regel durch eine Kombination von Tests gestellt, die sowohl Labor- als auch körperliche Untersuchungen umfassen. Der erste Schritt besteht in der Anamnese, in der der Arzt die familiäre und persönliche Krankengeschichte des Patienten erfragt. Eine körperliche Untersuchung kann helfen, körperliche Symptome und Anzeichen von Sichelzellkrankheit zu identifizieren.

Ein Bluttest wird durchgeführt, um die Anzahl und Form der roten Blutkörperchen zu überprüfen. Bei Sichelzellkrankheit haben die roten Blutkörperchen eine ungewöhnliche Form, die als Sichelzellen bekannt ist. Ein weiterer Bluttest kann das Vorhandensein von Hämoglobin S bestätigen, das ein ungewöhnliches Protein ist, das bei Sichelzellkrankheit vorkommt.

In einigen Fällen kann auch eine DNA-Analyse durchgeführt werden, um Mutationen im Hämoglobin-Gen zu identifizieren, die für die Entwicklung von Sichelzellkrankheit verantwortlich sind. Darüber hinaus können weitere Tests, wie beispielsweise ein Urin-Test, eine Röntgenuntersuchung, eine Knochenmarkuntersuchung oder eine Ultraschalluntersuchung, erforderlich sein, um Komplikationen zu identifizieren, die aufgrund der Sichelzellkrankheit auftreten können.

Die Diagnose von Sichelzellkrankheit erfordert eine gründliche Beurteilung durch einen Facharzt, wie z.B. einen Hämatologen, der auf die Behandlung von Blutkrankheiten spezialisiert ist. Eine frühe Diagnose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und eine angemessene Behandlung zu beginnen.

Kann Sichelzellkrankheit durch einen Bluttest festgestellt werden?

Die Diagnose der Sichelzellkrankheit kann durch einen einfachen Bluttest festgestellt werden. Bei diesem Test wird eine Blutprobe entnommen und im Labor untersucht. Die Untersuchung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, abhängig von den verfügbaren Ressourcen und der gewünschten Genauigkeit.

Für die Blut diagnose bei Neugeborenen wird in der Regel das erweiterte Neugeborenen-Screening genutzt. Dabei werden dem Baby am zweiten oder dritten Lebenstag wenige Blutstropfen aus der Ferse entnommen und auf eine Filterpapierkarte getropft. Diese wird anschließend auf angeborene Störungen des Stoffwechsels, Hormon- und Immunsystems untersucht. Sollten dabei Auffälligkeiten festgestellt werden, werden die Eltern umgehend informiert. Der Sichelzellkrankheit-Bluttest ist eine einfache und schnelle Methode, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Eine häufig verwendete Methode zur Diagnose von Sichelzellkrankheit ist die Hämoglobin-Elektrophorese. Bei dieser Methode werden die verschiedenen Arten von Hämoglobin im Blut analysiert und quantifiziert. Die Methode ist in der Lage, die verschiedenen Hämoglobin-Varianten wie HbA, HbS und andere zu unterscheiden und zu bestimmen, ob ein Patient eine Sichelzellkrankheit hat oder nicht.

Eine weitere Methode zur Diagnose von Sichelzellkrankheit ist die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), die ähnlich wie die Hämoglobin-Elektrophorese arbeitet. Die HPLC ist jedoch empfindlicher und genauer als die Elektrophorese und kann die verschiedenen Hämoglobin-Typen noch genauer unterscheiden.

In einigen Fällen kann auch eine DNA-Analyse durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Person Träger der Sichelzellkrankheit ist oder nicht. Die DNA-Analyse ist besonders nützlich bei der Diagnose von Personen, die asymptomatisch sind oder keine klaren Anzeichen von Sichelzellkrankheit aufweisen, aber ein Risiko haben, die Krankheit an ihre Kinder weiterzugeben.

Insgesamt kann Sichelzellkrankheit durch einen Bluttest relativ einfach und kostengünstig diagnostiziert werden. Die Diagnose ist wichtig, um eine frühzeitige Behandlung und Vorbeugung von Komplikationen zu ermöglichen.

Wie kann Sichelzellkrankheit behandelt werden?

Die Behandlung der Sichelzellkrankheit zielt in erster Linie darauf ab, Schmerzen und Durchblutungsstörungen zu reduzieren und Organschäden zu verhindern. Eine Möglichkeit der Schmerzreduktion ist die Gabe von Schmerzmedikamenten. Bei schweren Schmerzattacken kann eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus notwendig sein.

Zur Verbesserung der Durchblutung können Patienten regelmäßige Bluttransfusionen erhalten. Hierbei wird das kranke Hämoglobin durch gesundes Hämoglobin ersetzt, um so die Verformung der roten Blutkörperchen zu reduzieren. Eine andere Möglichkeit ist die Behandlung mit Hydroxyharnstoff, welches die Produktion von Fetalhämoglobin erhöht. Fetalhämoglobin hat eine andere Struktur als krankes Hämoglobin und kann somit die Verformung der roten Blutkörperchen vermindern.

Um Organschäden zu vermeiden, werden Patienten mit Sichelzellkrankheit routinemäßig auf Infektionen untersucht und geimpft. Bei Bedarf können Antibiotika verschrieben werden. Auch eine regelmäßige Kontrolle der Organe durch bildgebende Verfahren wie MRT oder Ultraschall ist wichtig, um Schäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Zusätzlich ist eine gesunde Lebensweise wichtig, um die Symptome der Sichelzellkrankheit zu reduzieren. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

In einigen Fällen kann auch eine Stammzelltransplantation eine Option sein, um die Sichelzellkrankheit zu heilen. Hierbei wird das kranke Knochenmark durch gesundes Knochenmark eines Spenders ersetzt. Diese Therapie ist jedoch mit Risiken verbunden und kommt in der Regel nur bei schweren Verläufen oder bei Kindern mit Sichelzellkrankheit in Frage.

Zusammenfassend gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Symptome der Sichelzellkrankheit zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen und Ärzten ist hierbei besonders wichtig, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.

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