Mann hält sich mit beiden Händen das Knie

Fibromyalgie: Symptome & Behandlung

Schmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten – das Fibromyalgie-Syndrom kann das Leben von Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch es gibt Hoffnung: In diesem Artikel beantworten wir alle Fragen über die Symptome und die vielversprechenden Behandlungsmöglichkeiten bei Fibromyalgie.

Kurzfassung

Fibromyalgie ist eine komplexe und chronische Schmerzerkrankung. Typische Symptome sind tiefer Muskel- und Gelenkschmerz in beiden Körperseiten von Ober- und Unterkörper, die oft von Steifheit und Müdigkeit begleitet werden. Andere Symptome sind Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Sensibilität gegenüber Berührungen, Geräuschen oder Licht. Die genauen Ursachen sind noch unklar, und es gibt keine spezifischen Labortests oder Bildgebungstechnologien, die eine Diagnose bestätigen können. Die Diagnose wird auf der Basis einer gründlichen körperlichen Untersuchung und der Beurteilung der Symptome durch einen erfahrenen Arzt gestellt. Unbehandelt kann Fibromyalgie zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Die Behandlung umfasst eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und Lebensstiländerungen wie Stressabbau, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie, auch bekannt als Faser-Muskel-Schmerz, ist eine komplexe und chronische Schmerzerkrankung. Da häufig mehrere Symptome vorkommen, spricht man auch vom Fibromyalgie-Syndrom (FMS). Typisch für die Erkrankung ist ein tiefer Muskel- und Gelenkschmerz in beiden Körperseiten von Ober- und Unterkörper. Fibromyalgie betrifft in der Regel Frauen stärker als Männer, da es eine neurologische Störung der Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung ist. Experten bezeichnen die Erkrankung als funktionelle Störung, da sie weder eine Entzündung noch eine rheumatische Erkrankung oder Stoffwechselkrankheit darstellt. Es ist wichtig zu betonen, dass Organe, Muskeln, Bänder oder Sehnen durch Fibromyalgie nicht geschädigt werden. Das Leiden beginnt oft ab dem 35. Lebensjahr und die genauen Ursachen sind noch unklar.

Wie kann man Fibromyalgie erkennen?

Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die durch verschiedene Symptome gekennzeichnet ist. Zu den häufigsten gehören Schmerzen im gesamten Körper, insbesondere in den Muskeln und Gelenken. Die Schmerzen können stechend, brennend oder dumpf sein und werden oft von Steifheit und Müdigkeit begleitet.

Andere Symptome von Fibromyalgie können sein:

  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
  • Schwierigkeiten beim Konzentrieren und Gedächtnisprobleme (auch als „Fibro-Nebel“ bekannt)
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Taubheitsgefühl und Kribbeln in Händen und Füßen
  • Reizdarmsyndrom und Magen-Darm-Beschwerden
  • Sensibilität gegenüber Berührungen, Geräuschen oder Licht
  • Depressionen und Angstzustände

Diese Symptome können jedoch auch bei anderen Erkrankungen auftreten, weshalb eine gründliche Untersuchung und Diagnosestellung durch einen erfahrenen Arzt notwendig ist. Es gibt keine spezifischen Labortests oder Bildgebungstechnologien, die eine Fibromyalgie-Diagnose bestätigen können. Stattdessen basiert die Diagnose auf einer gründlichen körperlichen Untersuchung und der Beurteilung der Symptome durch den Arzt.

Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Die Diagnose von Fibromyalgie ist eine Herausforderung, da es keine spezifischen Labortests oder bildgebenden Verfahren gibt, die die Krankheit eindeutig diagnostizieren können. Stattdessen basiert die Diagnose auf der Anamnese, körperlichen Untersuchungen und Ausschluss anderer möglicher Ursachen für die Symptome.

Zunächst wird der Arzt eine ausführliche Anamnese durchführen, um die Symptome des Patienten zu verstehen. Der Arzt wird fragen, wo der Schmerz auftritt, wie lange er anhält und wie stark er ist. Der Arzt wird auch fragen, ob der Patient Probleme mit dem Schlaf hat, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Angstzustände hat.

Dann wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um zu prüfen, ob es Hinweise auf Fibromyalgie gibt. Der Arzt wird bestimmte Druckpunkte am Körper des Patienten drücken, um festzustellen, ob der Patient empfindlich reagiert. Es gibt 18 spezifische Druckpunkte, die bei Fibromyalgie-Patienten empfindlich sind.

Es ist auch wichtig, andere mögliche Ursachen der Symptome auszuschließen. Der Arzt wird Bluttests durchführen, um sicherzustellen, dass keine entzündlichen Erkrankungen oder Schilddrüsenprobleme vorliegen. Wenn der Verdacht auf eine andere Erkrankung besteht, kann der Arzt weitere Tests anordnen, um diese auszuschließen.

Die Diagnose von Fibromyalgie wird gestellt, wenn der Patient seit mindestens drei Monaten Schmerzen an verschiedenen Stellen des Körpers hat und wenn mindestens 11 von 18 Druckpunkten empfindlich sind. Es ist wichtig zu beachten, dass Fibromyalgie eine Erkrankung ist, die durch eine subjektive Beurteilung der Symptome diagnostiziert wird, was bedeutet, dass es keine objektiven Tests gibt, die die Diagnose bestätigen können.

Was können die Folgen von Fibromyalgie sein?

Unbehandelte Fibromyalgie kann zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Die Schmerzen und Erschöpfungszustände können zu einer deutlichen Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit führen. Bei langanhaltender Belastung kann es zu einer Verschlechterung des Schlafverhaltens kommen, was wiederum zu einer Abnahme der körperlichen Regeneration führen kann.

Durch die Schmerzen und Erschöpfung können Betroffene auch sozial isoliert werden, was wiederum die psychische Gesundheit beeinträchtigen kann. Viele Patienten berichten von Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Depressionen.

Unbehandelte Fibromyalgie kann auch dazu führen, dass Betroffene immer mehr Aktivitäten meiden, um Schmerzen und Überlastung zu vermeiden. Dadurch kann es zu einer Abnahme der Muskelmasse und -kraft kommen, was die Symptome weiter verstärkt. In seltenen Fällen können auch Komplikationen wie Muskelsteifigkeit oder Schmerzen in den Gelenken auftreten.

Es ist daher wichtig, Fibromyalgie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um langfristige Folgen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

Wie wird Fibromyalgie behandelt?

Die Behandlung von Fibromyalgie ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Ansätze umfasst. Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, Schlaf zu verbessern, körperliche Funktionen zu erhalten oder zu verbessern sowie psychische und emotionale Symptome zu behandeln. Die folgenden Therapieansätze werden häufig eingesetzt:

  • Medikamente: Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei der Behandlung von Fibromyalgie eingesetzt werden können, wie z.B. Schmerzmedikamente, Antidepressiva und Antiepileptika.
  • Physiotherapie: Eine Kombination aus Dehnungs-, Kräftigungs- und Ausdauerübungen kann dazu beitragen, die Muskelkraft und die Flexibilität zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
  • Psychotherapie: Eine psychotherapeutische Behandlung kann helfen, die psychischen Symptome von Fibromyalgie wie Angstzustände und Depressionen zu lindern.
  • Entspannungstechniken: Yoga, Meditation und andere Entspannungstechniken können helfen, Stress abzubauen und Schmerzen zu lindern.
  • Alternative Therapien: Akupunktur, Massage und andere alternative Therapien können helfen, Schmerzen zu lindern und die körperliche Funktion zu verbessern.
  • Ernährung und Lifestyle-Änderungen: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Stress können dazu beitragen, Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Fibromyalgie eine individuelle Herangehensweise erfordert, da jeder Mensch unterschiedliche Symptome und Bedürfnisse hat. Eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen kann am effektivsten sein und die besten Ergebnisse erzielen.

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Blutwerte Redaktion

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