Modell einer Lunge

Lungenfunktionstest: Gründe & Ablauf

Ein Lungenfunktionstest kann helfen, Atemprobleme zu diagnostizieren oder zu überwachen. Aber was passiert eigentlich während des Tests und welche Ergebnisse liefern die Messungen? In diesem Artikel wird der Ablauf und die Gründe für einen Lungenfunktionstest näher beleuchten.

Kurzfassung

Ein Lungenfunktionstest misst verschiedene Werte, um die Funktion der Lunge zu bewerten. Hierzu wird durch eine Atemmaske die Atemluft gemessen, während der Patient bestimmte Atemmanöver durchführt. Gründe für einen Lungenfunktionstest können Atembeschwerden, Asthma oder COPD sein. Die Werte, die während des Tests gemessen werden, umfassen u.a. das Vitalkapazität (VC), die maximale exspiratorische Luftstromgeschwindigkeit (FEV1), das Verhältnis von gemessenem VC zum theoretischen Sollwert (VC% Soll), der Peak-Flow-Wert (PEF), die maximale inspiratorische Kraft (MIF), das Residualvolumen (RV) und die totale Lungenkapazität (TLC). Ein Lungenfunktionstest ist in der Regel ein sicheres Verfahren, jedoch können bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen Komplikationen auftreten.

Was ist ein Lungenfunktionstest und wie läuft er ab?

Ein Lungenfunktionstest ist eine Untersuchungsmethode, mit der die Funktion der Lunge gemessen wird. Es gibt verschiedene Arten von Lungenfunktionstests, aber der häufigste ist die Spirometrie. Bei diesem Test atmet der Patient tief ein und bläst dann so schnell und kräftig wie möglich aus einem speziellen Gerät aus, das als Spirometer bezeichnet wird. Die Messung erfasst die Menge an Luft, die der Patient ausatmet und wie schnell er dies tut. Dadurch können verschiedene Parameter wie die Vitalkapazität, die maximale exspiratorische Flussrate oder die Atemwegswiderstände bestimmt werden. Der Test dauert normalerweise etwa 15-30 Minuten und wird von einem speziell ausgebildeten Techniker oder Arzt durchgeführt. Ein Lungenfunktionstest kann helfen, Lungenkrankheiten wie Asthma, COPD, Lungenfibrose und Lungenentzündungen zu diagnostizieren und ihre Schwere zu bestimmen.

Wann wird ein Lungenfunktionstest durchgeführt?

Ein Lungenfunktionstest wird in der Regel durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Lungenerkrankung besteht oder wenn die Lungenfunktion vor einer Operation oder einer medikamentösen Behandlung überprüft werden soll. Auch Menschen mit bestimmten Risikofaktoren, wie Raucher oder Menschen mit Asthma oder COPD, sollten regelmäßig einen Lungenfunktionstest durchführen lassen, um frühzeitig Veränderungen der Lungenfunktion zu erkennen.

Ein weiterer Grund für einen Lungenfunktionstest kann sein, dass ein Patient über Beschwerden wie Husten, Kurzatmigkeit oder Atemnot klagt. Mit einem Lungenfunktionstest können mögliche Ursachen dieser Beschwerden festgestellt werden. Auch bei Menschen, die beruflich schädlichen Substanzen wie Staub oder Chemikalien ausgesetzt sind, wird ein Lungenfunktionstest durchgeführt, um mögliche Schäden an der Lunge zu erkennen.

Insgesamt ist ein Lungenfunktionstest ein wichtiges Diagnoseinstrument, um Lungenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Behandlung einzuleiten.

Welche Werte werden bei einem Lungenfunktionstest überprüft?

Ein Lungenfunktionstest misst verschiedene Werte, die Aufschluss über die Funktion der Lungen geben. Die wichtigsten Werte sind:

  1. Vitalkapazität (VC): Die maximale Menge an Luft, die nach einem tiefen Einatmen ausgeatmet werden kann.
  2. Einsekundenkapazität (FEV1): Die Menge an Luft, die innerhalb der ersten Sekunde der Ausatmung ausgeatmet wird.
  3. Vitalkapazität in Prozent des Sollwertes (VC% Soll): Ein Prozentsatz, der angibt, wie viel von der normalen Vitalkapazität des Patienten erhalten bleibt.
  4. Peak Expiratory Flow (PEF): Die maximale Geschwindigkeit, mit der Luft aus den Lungen ausgeatmet wird.
  5. Maximale inspiratorische Flussrate (MIF): Die maximale Geschwindigkeit, mit der Luft während der Einatmung in die Lungen gelangt.
  6. Residualvolumen (RV): Die Menge an Luft, die nach der maximalen Ausatmung in den Lungen verbleibt.
  7. Gesamtlungenvolumen (TLC): Die Gesamtmenge an Luft, die in den Lungen nach einem tiefen Einatmen verbleibt.

Diese Werte werden mit normalen Werten verglichen, um festzustellen, ob eine Lungenfunktionsstörung vorliegt. Abweichungen von den normalen Werten können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, einschließlich Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Lungenfibrose.

Was sind die Normalwerte eines Lungenfunktionstests?

Ein Lungenfunktionstest misst verschiedene Werte, die Aufschluss über die Funktion der Lunge geben. Im Folgenden werden die wichtigsten Werte und ihre Normalwerte erläutert:

  • Vitalkapazität (VC): Die Vitalkapazität gibt an, wie viel Luft eine Person maximal ein- und ausatmen kann. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 4-5 Liter.
  • Einsekundenkapazität (FEV1): Die FEV1 ist das Volumen an Luft, das innerhalb der ersten Sekunde einer forcierten Ausatmung ausgeatmet wird. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 80% des VC.
  • VC% Soll: Der VC% Soll gibt an, wie viel Prozent der gemessenen Vitalkapazität im Verhältnis zum Sollwert liegt. Der Sollwert variiert je nach Alter, Geschlecht und Körpergröße. Der Normalwert liegt bei etwa 80-120%.
  • Peak Expiratory Flow (PEF): Der PEF ist die maximale Geschwindigkeit des Atemstroms während einer schnellen Ausatmung. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 400-600 Liter pro Minute.
  • Maximal inspiratorische Kraft (MIF): Die MIF gibt Auskunft über die Kraft, mit der eine Person Luft einatmen kann. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 80% des Sollwerts.
  • Residualvolumen (RV): Das RV ist das Volumen an Luft, das nach einer maximalen Ausatmung noch in den Lungen verbleibt. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 1,5 Liter.
  • Gesamt­lungenvolumen (TLC): Das TLC ist das Gesamtvolumen an Luft in den Lungen nach einer maximalen Einatmung. Der Normalwert für Erwachsene beträgt etwa 6 Liter.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Normalwerte von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körpergröße abhängig sind. Die Werte können auch von Person zu Person unterschiedlich sein. Bei Abweichungen von den Normalwerten ist eine weitere Untersuchung durch einen Arzt empfehlenswert.

Gibt es Risiken bei einem Lungenfunktionstest?

Ein Lungenfunktionstest ist eine relativ sichere und schmerzfreie Untersuchungsmethode. Dennoch gibt es bestimmte Risiken, auf die Patienten vor der Durchführung eines Lungenfunktionstests aufmerksam gemacht werden sollten.

In seltenen Fällen kann der Lungenfunktionstest zu kurzzeitigen Beschwerden führen, wie z.B. Schwindelgefühlen oder Atemnot. Es besteht auch ein geringes Risiko für eine Verschlimmerung von Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD während des Tests. Aus diesem Grund sollten Patienten vor der Durchführung eines Lungenfunktionstests ihren behandelnden Arzt über alle bestehenden Atemwegserkrankungen informieren.

In sehr seltenen Fällen kann es auch zu Komplikationen kommen, wie z.B. einer plötzlichen Verschlimmerung einer bestehenden Lungenerkrankung oder einem Lungenkollaps. Diese Komplikationen sind jedoch äußerst selten und treten nur in sehr speziellen Fällen auf.

Insgesamt ist ein Lungenfunktionstest eine relativ sichere und wichtige Untersuchungsmethode, um die Lungenfunktion zu überprüfen und Atemwegserkrankungen zu diagnostizieren oder zu überwachen. Vor der Durchführung sollte jedoch immer eine gründliche Anamnese und Aufklärung durch den Arzt erfolgen.

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