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Lungenentzündung: Diese Werte sind erhöht

Eine Lungenentzündung kann sich auf verschiedene Weise auf die Blutwerte auswirken. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu erkennen, um die Diagnose und Behandlung zu verbessern. In diesem Artikel werden die Zusammenhänge zwischen Lungenentzündung und Blutwerten genauer betrachtet.

Kurzfassung

Eine Lungenentzündung ist eine Entzündung der Lungenbläschen und des Lungengewebes. Die Ursachen sind meist Bakterien oder Viren. Zur Diagnose werden Blutwerte wie CRP, Leukozyten, IL-6 und LDH bestimmt, die bei einer Entzündung erhöht sind. Die Normalwerte können je nach Labor leicht variieren. Eine Antibiotikatherapie ist die Standardbehandlung bei bakteriellen Lungenentzündungen. Bei schweren Verläufen oder bei immungeschwächten Patienten kann eine stationäre Behandlung notwendig sein. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Was ist eine Lungenentzündung?

Eine Lungenentzündung, medizinisch als Pneumonie bezeichnet, ist eine Entzündung der Lungenbläschen und/oder des Lungengewebes. Die betroffene Region der Lunge schwillt an und wird vermehrt durchblutet, was häufig zu einer Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe führt. Je nach Ausdehnung der alveolären Pneumonie wird zwischen der Lobärpneumonie und der Herdpneumonie unterschieden. Bei der Lobärpneumonie ist in der Regel ein ganzer Lungenlappen oder ein ganzes Lungensegment betroffen, während bei der Herdpneumonie ein oder mehrere Entzündungsherde innerhalb eines Lungenläppchens entstehen. Alternativ kann eine Lungenentzündung auch von den Bronchien ausgehen und das umliegende Gewebe angreifen (Bronchopneumonie).

Wie erkennt man eine Lungenentzündung?

Die Diagnose einer Lungenentzündung basiert auf einer Kombination aus körperlicher Untersuchung, medizinischer Geschichte, Bildgebung und Laboruntersuchungen.

Eine körperliche Untersuchung kann Anzeichen einer Lungenentzündung aufdecken, wie zum Beispiel Fieber, beschleunigte Atmung, Husten, Brustschmerzen und abgeschwächte Atemgeräusche in den betroffenen Lungenbereichen.

Um eine Lungenentzündung zu diagnostizieren, kann auch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht werden, um Veränderungen im Lungengewebe zu erkennen. Eine CT-Untersuchung der Lunge kann noch detailliertere Bilder liefern, insbesondere wenn die Entzündung schwerwiegend oder kompliziert ist. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um bestimmte Blutwerte zu messen, die bei einer Lungenentzündung erhöht sein können.

In einigen Fällen kann auch eine Analyse von Sputumproben durchgeführt werden, um den Erreger der Lungenentzündung zu identifizieren und eine gezielte Behandlung mit Antibiotika einzuleiten.

Die genaue Diagnose einer Lungenentzündung ist wichtig, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Lungenentzündung sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Blutwerte sind bei einer Lungenentzündung erhöht?

Eines der wichtigsten Blutparameter, die bei einer Lungenentzündung überwacht werden, ist der C-reaktive Protein (CRP) Spiegel. Dieses Protein wird von der Leber produziert und steigt normalerweise an, wenn im Körper eine Entzündung stattfindet. Ein erhöhter CRP-Wert kann daher ein Hinweis auf eine Lungenentzündung sein.

Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Bei einer Lungenentzündung kann es zu einem Anstieg der Gesamtzahl der Leukozyten kommen, insbesondere der Neutrophilen, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien spielen.

Zusätzlich können bei einer Lungenentzündung auch andere Blutwerte erhöht sein, wie beispielsweise das proinflammatorische Zytokin Interleukin-6 (IL-6) oder das Enzym Lactatdehydrogenase (LDH). Ein erhöhter LDH-Spiegel ist oft ein Hinweis auf eine Schädigung der Lungenzellen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass erhöhte Blutwerte allein nicht ausreichen, um eine Lungenentzündung zu diagnostizieren. Eine körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren sind ebenfalls notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung zu planen.

Insgesamt sind erhöhte Blutwerte bei einer Lungenentzündung ein wichtiger Indikator für eine akute Entzündungsreaktion im Körper. Die Überwachung dieser Werte kann helfen, den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen und die Wirksamkeit der Behandlung zu beobachten.

Was sind die Normalwerte der Lungenentzündungs-Werte?

Um festzustellen, ob die Lungenentzündungs Blutwerte im normalen Bereich liegen oder erhöht sind, müssen Referenzbereiche berücksichtigt werden.

Bei einer Lungenentzündung steigt das CRP bereits innerhalb der ersten 24 Stunden deutlich an und erreicht in der Regel seinen Höhepunkt nach zwei bis drei Tagen. Normalwerte liegen bei unter 5 mg/l, bei einer Lungenentzündung können sie jedoch auf über 100 mg/l ansteigen.

Die Leukozyten, auch als weiße Blutkörperchen bezeichnet, sind an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt. Auch sie steigen bei einer Entzündung an, wobei insbesondere die neutrophilen Granulozyten vermehrt gebildet werden. Normalwerte liegen bei etwa 4.000 bis 11.000 pro Mikroliter Blut, bei einer Lungenentzündung können sie auf über 20.000 ansteigen.

Das IL-6 ist ein entzündungsfördernder Botenstoff, der von verschiedenen Zellen im Körper produziert wird. Auch hier kommt es bei einer Lungenentzündung zu einer deutlichen Erhöhung. Normalwerte liegen bei unter 7 pg/ml, bei einer Lungenentzündung können sie jedoch auf über 1000 pg/ml ansteigen.

Die LDH ist ein Enzym, das in vielen Körperzellen vorkommt und unter anderem für den Energiestoffwechsel wichtig ist. Bei einer Lungenentzündung kann es aufgrund von Schäden an den Lungengewebszellen vermehrt ins Blut gelangen. Normalwerte liegen bei etwa 135 bis 225 U/l, bei einer Lungenentzündung können sie auf über 500 U/l ansteigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Werte lediglich Anhaltspunkte für eine Lungenentzündung liefern und nicht allein für eine Diagnose ausreichen. Außerdem hat jedes Labor seine eigenen Normalwerte. Die hier aufgezeigten Werte sind daher nur eine Annäherung.

Wie wird eine Lungenentzündung behandelt?

Die Therapie hängt von der Schwere der Symptome, dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten sowie der Art der Erreger ab. Eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Therapie können dabei helfen, Komplikationen zu vermeiden.

In der Regel wird eine Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt, die gezielt gegen die verursachenden Bakterien wirken. Die Wahl des Antibiotikums hängt von der Art des Erregers ab, die durch eine Kultur aus dem abgehusteten Sekret oder Blutbild ermittelt wird. Es ist wichtig, das Antibiotikum so lange einzunehmen, wie es der Arzt verschrieben hat, auch wenn die Symptome bereits abklingen.

In schweren Fällen oder wenn der Patient eine schwerwiegende Grunderkrankung hat, kann eine stationäre Behandlung notwendig sein. Dabei erfolgt eine intravenöse Gabe von Antibiotika und anderen Medikamenten wie Schmerzmitteln oder Sauerstofftherapie, um die Atmung des Patienten zu unterstützen.

Um die Symptome zu lindern, können auch fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden. Hustenlöser können helfen, das Abhusten des Sekrets zu erleichtern.

In manchen Fällen, insbesondere bei einer viralen Lungenentzündung, kann auch eine antivirale Therapie zum Einsatz kommen. Diese greift gezielt die verursachenden Viren an.

In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer Lungenabszessbildung oder einer Sepsis kommen, die eine intensivmedizinische Behandlung erfordern.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie ist es wichtig, sich ausreichend zu schonen und viel zu trinken, um den Körper bei der Genesung zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C und Eiweiß kann ebenfalls helfen, das Immunsystem zu stärken.

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