Bilirubin ist ein gelbes Abbauprodukt des Hämoglobins und wird von der Leber produziert. Es hat eine wichtige Funktion im Körper, da es als Antioxidans und zur Ausscheidung von Abfallprodukten dient. Abweichungen in den Bilirubinwerten können Anzeichen für Leber- oder Gallenprobleme sein. Lese weiter, um mehr zu erfahren, wie Bilirubin unser Wohlbefinden beeinflusst.
Kurzfassung
Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und wird von der Leber ausgeschieden. Erhöhte Bilirubinwerte können auf Leber- oder Gallenwegserkrankungen hinweisen und zu Gelbsucht führen. Niedrige Werte sind selten und können auf eine übermäßige Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder eine genetische Störung hinweisen. Eine Behandlung richtet sich nach der Ursache.
Defintion
Direktestes
Direktes Bilirubin (auch konjugiertes Bilirubin genannt) ist eine wasserlösliche Form von Bilirubin, die von der Leber produziert wird. Es wird durch die Leberzellen mit Hilfe von Enzymen an Zucker- oder andere Moleküle gebunden und dann über die Gallenwege in den Darm ausgeschieden.
Indirektes
Indirektes Bilirubin (auch unkonjugiertes Bilirubin genannt) ist eine fettlösliche Form von Bilirubin, die von roten Blutkörperchen abgebaut wird. Es wird dann von der Leber aufgenommen und dort in das wasserlösliche direkte Bilirubin umgewandelt. Wenn die Leberfunktion gestört ist oder die Abbauleistung der roten Blutkörperchen gesteigert wird, kann es zu einem Anstieg des indirekten Bilirubins im Blut kommen.
Normwerte
Die Normwerte für Bilirubin im Blutserum liegen insgesamt bei 0,2 bis 1,2 mg/dL. Davon entfallen in der Regel maximal 0,3 mg/dL auf das direkte Bilirubin und der Rest auf das indirekte Bilirubin. Es ist jedoch zu beachten, dass Normwerte je nach Labor und Messmethode leicht variieren können.
Einheiten-Umrechnen
Ursachen
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum der Bilirubinwert im Körper schwanken kann. Es ist jedoch wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren und festzustellen, ob es sich um eine Abweichung nach oben oder unten handelt, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Im nächsten Abschnitt werden einige mögliche Ursachen für solche Abweichungen aufgelistet.
Erniedrigte Werte
Ein zu niedriger Bilirubinspiegel im Blut kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z.B.
- Leberzirrhose: Eine fortgeschrittene Lebererkrankung, bei der die Leberfunktion beeinträchtigt ist und somit auch die Bilirubinproduktion.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Bilirubinproduktion in der Leber hemmen und somit zu einem Abfall der Bilirubinwerte führen.
- Übermäßige Lichtexposition: Insbesondere bei Neugeborenen kann eine Überbelichtung mit blauem Licht die Bilirubinwerte senken.
Erhöhte Werte
Ein zu hoher Bilirubinspiegel im Blut kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z.B.
- Hämolytische Anämie: Eine Störung, bei der vermehrt rote Blutkörperchen zerstört werden, was zu einem Anstieg des indirekten Bilirubins führen kann.
- Lebererkrankungen: Krankheiten wie Hepatitis, Leberzirrhose oder eine Fettleber können zu einem Anstieg des direkten Bilirubins führen.
- Gallenwegserkrankungen: Verstopfungen oder Entzündungen der Gallenwege können den Gallenfluss behindern und somit auch die Ausscheidung des Bilirubins beeinträchtigen, was zu einem Anstieg des direkten Bilirubins führen kann.
- Gilbert-Syndrom: Eine vererbte Stoffwechselstörung, bei der die Leber das Bilirubin nicht richtig verarbeiten kann, was zu einem Anstieg des indirekten Bilirubins führen kann.
Symptome und Krankheiten
Niedrige Bilirubinwerte hingegen sind in der Regel nicht mit Symptomen oder spezifischen Krankheiten verbunden.
Erhöhte Bilirubinwerte können zu Gelbsucht (Ikterus) führen, was sich durch eine gelbe Färbung von Haut und Augen manifestieren kann. Weitere Symptome können Müdigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen und Juckreiz sein. Mögliche Krankheiten, die mit erhöhten Bilirubinwerten einhergehen können, sind Lebererkrankungen wie Hepatitis und Zirrhose, Gallensteine oder hämolytische Anämie.
Maßnahmen zur Korrektur oder Behandlung
Niedrige Bilirubinwerte erfordern normalerweise keine spezielle Behandlung. Wenn jedoch eine Krankheit vorliegt, müssen diese behandelt werden, um normale Bilirubinwerte zu erreichen.
Bei erhöhten Bilirubinwerten können aufgrund von Leber- oder Gallenerkrankungen Medikamente, eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten oder eine chirurgische Behandlung notwendig sein. In manchen Fällen ist eine Transfusion notwendig. Bei schwerer Gelbsucht können phototherapeutische Maßnahmen wie die Bestrahlung mit speziellen Lampen eingesetzt werden.
Es ist wichtig, dass die Maßnahmen zur Korrektur oder Behandlung von Hämoglobin von einem Arzt individuell auf den Patienten abgestimmt werden.