Ärztin mit Stethoskop um den Hals

Gallensteine: Symptome, Ursachen & Therapie

Wenn sich Gallensteine in den Gängen der Gallenblase bilden, kann dies zu erheblichen Beschwerden führen und sehr unangenehm sein. Dieser Artikel erforscht Definition, Symptome, Diagnose, Ursachen, mögliche Folgen und verschiedene Ansätze zur Behandlung von Gallensteinen, um ein umfassendes Verständnis für dieses gastrointestinale Problem zu vermitteln.

Kurzfassung

Gallensteine sind harte Ablagerungen in der Gallenblase, entstanden durch die Kristallisation von Gallenflüssigkeitsbestandteilen. Symptome variieren, doch starke Schmerzen im rechten oberen Bauch sind häufig, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. Diagnosemethoden umfassen Ultraschall, Bluttests und bildgebende Verfahren. Ursachen können Cholesterinüberlastung, Bilirubinproduktion und Gallenblasenfunktionsstörungen sein. Folgen reichen von Koliken bis zur Entzündung der Gallenblase. Behandlungen variieren von abwartender Haltung über Medikamente bis zu interventionellen Verfahren wie ESWL oder ERCP. In schweren Fällen wird eine Cholezystektomie in Betracht gezogen.

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind harte Ablagerungen, die sich in der Gallenblase bilden. Sie entstehen durch die Kristallisation von Bestandteilen der Gallenflüssigkeit, insbesondere Cholesterin oder Bilirubin. Im Körper spielt die Gallenblase eine Schlüsselrolle bei der Verdauung, indem sie Gallenflüssigkeit produziert, die bei Bedarf in den Dünndarm abgegeben wird. Gallensteine können sich entwickeln, wenn die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit aus dem Gleichgewicht gerät, was zu ungelösten Partikeln führt. Die Steine können klein und harmlos oder groß und problematisch sein, wobei ihre Anwesenheit die normale Funktion der Gallenblase beeinträchtigen kann.

Was sind die Symptome von Gallensteinen?

Die Symptome von Gallensteinen können je nach Größe, Lage und Beweglichkeit der Steine variieren. Häufige Anzeichen sind starke Schmerzen im rechten oberen Bauchbereich, die nach fettigen Mahlzeiten auftreten und oft in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen. Diese Schmerzen können kolikartig sein und mehrere Stunden anhalten. Begleitende Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. In einigen Fällen können Gallensteine zu einer Entzündung der Gallenblase führen, was zu weiteren Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Druckschmerzen im rechten Oberbauch führen kann. Bei gelblicher Haut oder Augen, dunklem Urin und hellerem Stuhl besteht die Möglichkeit, dass Gallensteine die Gallenwege blockieren und Gelbsucht verursachen. Es ist wichtig, dass bei Verdacht auf Gallensteine eine ärztliche Untersuchung erfolgt, um die genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Wie werden Gallensteine diagnostiziert?

Die Diagnose von Gallensteinen erfordert eine sorgfältige Untersuchung, die verschiedene Methoden umfassen kann. Der Arzt wird zunächst eine umfassende Anamnese durchführen, um die Symptome zu verstehen und mögliche Risikofaktoren zu identifizieren. Zu den wichtigsten diagnostischen Methoden gehören:

  • Ultraschalluntersuchung: Die Ultraschalltechnik ist die am häufigsten verwendete Methode zur Diagnose von Gallensteinen. Sie ermöglicht dem Arzt, die Gallenblase und ihre Strukturen genau zu visualisieren, um Steine oder andere Abnormalitäten zu identifizieren.
  • Blutuntersuchungen: Bestimmte Bluttests können auf erhöhte Werte von Enzymen oder Bilirubin hinweisen, was auf eine Gallensteinerkrankung oder Komplikationen hindeuten kann.
  • CT-Scan: Computertomographie (CT) kann detaillierte Bilder des Bauchraums liefern und dazu beitragen, Gallensteine oder Anzeichen von Komplikationen zu identifizieren.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): MRT kann zur genauen Darstellung der Gallenwege und umliegender Strukturen verwendet werden, um Steine oder Verstopfungen zu erkennen.
  • Endoskopie: Eine Endoskopie kann durchgeführt werden, um die Gallenwege direkt zu inspizieren. Dabei wird ein dünner Schlauch mit einer Kamera (Endoskop) durch den Mund eingeführt und in den Zwölffingerdarm platziert.

Die Kombination dieser diagnostischen Methoden ermöglicht eine präzise Diagnose von Gallensteinen und ermöglicht es dem Arzt, den Zustand des Patienten zu bewerten und die bestmögliche Behandlungsstrategie zu planen.

Welche Ursachen haben Gallensteine?

Die Bildung von Gallensteinen ist ein komplexer Prozess, der durch verschiedene Ursachen beeinflusst wird. Ein Hauptgrund ist die übermäßige Aufnahme von Cholesterin, das in der Galle zu Kristallablagerungen führen kann. Eine erhöhte Produktion von Bilirubin, einem Abbauprodukt roter Blutkörperchen, kann ebenfalls die Bildung von Pigmentsteinen begünstigen. Probleme in der Gallenblasenfunktion, wie eine verringerte Kontraktion, können dazu führen, dass sich Galle staut und Gallensteine entstehen. Risikofaktoren wie Übergewicht, Fettleibigkeit, Schwangerschaft, schneller Gewichtsverlust, genetische Veranlagung und Diabetes tragen ebenfalls zur Entstehung von Gallensteinen bei.

Was können Folgen von Gallensteinen sein?

Die Folgen von Gallensteinen können von milden bis zu schweren Komplikationen reichen. In vielen Fällen verursachen Gallensteine keine Beschwerden und werden unbeachtet ausgeschieden. Wenn Steine jedoch den Gallengang blockieren, kann es zu starken Schmerzen kommen, die als Gallenkolik bekannt sind. Dieser Zustand kann Übelkeit, Erbrechen und intensive Bauchschmerzen verursachen.

Eine ernstere Komplikation ist die Entzündung der Gallenblase, bekannt als Cholezystitis. Gallensteine können den Gallenfluss behindern und zu einer Entzündung führen. Dieser Zustand kann zu anhaltenden Schmerzen, Fieber und sogar zu schwerwiegenden Infektionen führen, die eine sofortige medizinische Intervention erfordern.

Langfristig können wiederholte Gallenkoliken und Entzündungen zu einer Schädigung der Gallenblase führen, was zu einer verminderten Funktionalität und chronischen Beschwerden führen kann. Selten können Gallensteine auch den Gang blockieren, der Galle in den Dünndarm transportiert, was zu Gelbsucht und ernsten Leberproblemen führen kann. Daher ist es wichtig, Gallensteine rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, um potenzielle Komplikationen zu minimieren.

Wie werden Gallensteine behandelt?

Die Behandlung von Gallensteinen variiert je nach den individuellen Umständen und Symptomen. In einigen Fällen, in denen Steine keine Beschwerden verursachen, kann eine abwartende Haltung eingenommen werden. Eine Ernährungsumstellung, insbesondere mit einer Reduzierung von fettreichen Lebensmitteln, kann dazu beitragen, die Bildung neuer Steine zu verhindern. Medikamentöse Therapie kann Gallensäuren beeinflussen, ist aber nicht immer wirksam.

Für aktivere Interventionen gibt es verschiedene Ansätze. Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) zertrümmert Steine mit Stoßwellen. Die endoskopische Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) ermöglicht die Identifizierung und Entfernung von Steinen durch Endoskopie. In schwerwiegenderen Fällen kann eine Cholezystektomie, die Entfernung der Gallenblase, erwogen werden, insbesondere wenn Steine wiederholt Beschwerden verursachen. Die Entscheidung über die Behandlung erfolgt in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, um die besten Ergebnisse für den individuellen Fall zu erzielen.

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