Freies und gesamtes Thryroxin (FT4)

Müdigkeit und Trägheit, obwohl man ausreichend schläft und sich gesund ernährt? Langsame Gedanken und Handlungen? Das Hormon L-Thyroxin, auch bekannt als T4, hat eine entscheidende Funktion im Körper und könnte der Grund für diese Symptome sein. In diesem Beitrag wird genauer auf T4 eingegangen und untersucht, wie ein Mangel oder Überschuss dieses Hormons die Gesundheit beeinträchtigen kann.

Kurzfassung

L-Thyroxin ist ein wichtiges Schilddrüsenhormon, das eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels und des Wachstums spielt. Ein Mangel an L-Thyroxin kann zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, die sich durch Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Verstopfung äußern kann. Ein Überschuss an L-Thyroxin kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen, die Symptome wie Gewichtsverlust, Muskelschwäche und Zittern verursachen kann. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann eine Substitutionstherapie, Medikamente oder eine Operation umfassen.

Defintion

L-Thyroxin, auch bekannt als Levothyroxin, FT4 oder T4, ist ein synthetisches Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels im Körper spielt. Es wird von der Schilddrüse produziert und ist für die Steigerung der körperlichen Aktivität, den Energieverbrauch und die Aufrechterhaltung eines normalen Herzschlags und einer normalen Körpertemperatur verantwortlich.

Normwerte

Die Normwerte von L-Thyroxin im Blutserum liegen bei Erwachsenen normalerweise zwischen 0,7 und 1,9 ng/ml, bei Neugeborenen zwischen 1,0 und 2,0 ng/ml und bei Kindern im Alter von 1 bis 17 Jahren zwischen 0,8 und 1,8 ng/ml. Werte unterhalb dieses Bereichs werden als Hypothyreose bezeichnet, während Werte darüber als Hyperthyreose bezeichnet werden können.

Einheiten-Umrechnen

 
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Ursachen

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum der L-Thyroxin im Körper schwanken kann. Es ist jedoch wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren und festzustellen, ob es sich um eine Abweichung nach oben oder unten handelt, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Im nächsten Abschnitt werden einige mögliche Ursachen für solche Abweichungen aufgelistet.

Erniedrigte Werte

Erniedrigte L-Thyroxinwerte können auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen, die durch verschiedene Ursachen verursacht werden kann, einschließlich:

Erhöhte Werte

Erhöhte L-Thyroxinwerte können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen, die durch verschiedene Ursachen verursacht werden kann, einschließlich:

  • Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow oder toxisches Adenom
  • Schilddrüsenentzündungen oder -vergrößerungen
  • Überdosierung von Schilddrüsenhormonen oder L-Thyroxin-Medikamenten
  • Seltene Tumore der Schilddrüse, die überschüssige Mengen von Schilddrüsenhormonen produzieren können

Symptome und Krankheiten

Hypothyreose: Eine zu geringe Anzahl von L-Thyroxin kann zu verschiedenen Symptomen führen.

  • Müdigkeit und Schwäche: Ein Mangel an L-Thyroxin kann dazu führen, dass der Körper weniger Energie hat und sich müde oder schwach anfühlt.
  • Gewichtszunahme oder Schwierigkeiten beim Abnehmen: L-Thyroxin beeinflusst den Stoffwechsel und eine unzureichende Produktion dieses Hormons kann den Stoffwechsel verlangsamen, was zu Gewichtszunahme und Schwierigkeiten beim Abnehmen führen kann.
  • Kälteempfindlichkeit: L-Thyroxin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur und ein Mangel an diesem Hormon kann dazu führen, dass sich der Körper kalt anfühlt.
  • Trockene Haut und Haare: Ein Mangel an L-Thyroxin kann dazu führen, dass die Haut und Haare weniger Feuchtigkeit erhalten, was zu Trockenheit und Schäden führen kann.
  • Verstopfung: L-Thyroxin hilft bei der Regulierung des Verdauungssystems und ein Mangel an diesem Hormon kann zu Verstopfung führen.
  • Muskelschwäche und Krämpfe: L-Thyroxin hilft bei der Regulierung der Muskelaktivität und ein Mangel an diesem Hormon kann zu Muskelschwäche und Krämpfen führen.
  • Depressionen oder Stimmungsschwankungen: L-Thyroxin beeinflusst die Stimmung und Emotionen und ein Mangel an diesem Hormon kann zu Depressionen oder Stimmungsschwankungen führen.
  • Gedächtnisprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten: L-Thyroxin beeinflusst die kognitive Funktion und ein Mangel an diesem Hormon kann zu Gedächtnisproblemen oder Konzentrationsschwierigkeiten führen.
  • Verlangsamte Herzfrequenz: L-Thyroxin beeinflusst die Herzfrequenz und ein Mangel an diesem Hormon kann zu einer verlangsamten Herzfrequenz führen.

Hyperthyreose: Eine zu hohe Anzahl von L-Thyroxin im Blut kann ebenfalls zu verschiedenen Symptomen führen.

  • Gewichtsverlust trotz erhöhtem Appetit: Ein Überschuss an L-Thyroxin kann den Stoffwechsel beschleunigen und den Körper dazu bringen, mehr Kalorien zu verbrennen, was zu Gewichtsverlust führen kann.
  • Nervosität und Unruhe: L-Thyroxin beeinflusst das Nervensystem und ein Überschuss an diesem Hormon kann zu Nervosität und Unruhe führen.
  • Schwitzen und Hitzeempfindlichkeit: L-Thyroxin beeinflusst die Körpertemperatur und ein Überschuss an diesem Hormon kann dazu führen, dass der Körper mehr schwitzt und empfindlicher auf Hitze reagiert.
  • Muskelschwäche und Zittern: Ein Überschuss an L-Thyroxin kann dazu führen, dass der Körper mehr Muskelgewebe abbaut, was zu Muskelschwäche und Zittern führen kann.

Andere mögliche Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind schneller Herzschlag, Schlafstörungen, Durchfall, Haarausfall, Augenprobleme (insbesondere bei Morbus Basedow) und Menstruationsstörungen.

Maßnahmen zur Korrektur oder Behandlung

Wenn ein Mangel an L-Thyroxin vorliegt, kann eine Substitutionstherapie mit L-Thyroxin-Präparaten erforderlich sein. Wenn ein Überschuss an L-Thyroxin vorliegt, können Medikamente wie Hashimoto-Thyreostatika oder radioaktives Jod zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine Operation zur Entfernung der Schilddrüse erforderlich sein.

Es ist wichtig, die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen und regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um den L-Thyroxin-Spiegel zu überwachen und die Dosis der Medikamente entsprechend anzupassen.

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Blutwerte Redaktion

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