Blutentnahme mit einer Spritze

Hämochromatose: Symptome & Behandlung

Hämochromatose, eine oft unterschätzte Krankheit, kann ernsthafte Auswirkungen haben. Dieser Artikel untersucht Definition, Symptome, Diagnose, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Hämochromatose, um Bewusstsein zu schaffen, frühzeitige Erkennung zu fördern und effektive Therapieansätze aufzuzeigen.

Kurzfassung

Hämochromatose ist eine Erbkrankheit, bei der der Körper überschüssiges Eisen speichert. Symptome können Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Leberprobleme und Hautveränderungen sein. Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, die Ferritin- und Transferrinwerte überprüfen. Ursachen sind genetische Mutationen, die die Eisenaufnahme im Darm erhöhen. Die Behandlung beinhaltet Aderlass, um überschüssiges Eisen zu entfernen, sowie eine Anpassung der Ernährung und gegebenenfalls medikamentöse Therapien. Frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Organschäden zu verhindern.

Was ist Hämochromatose?

Hämochromatose ist eine genetisch bedingte Störung des Eisenstoffwechsels im Körper. Bei dieser Erkrankung wird überschüssiges Eisen im Darm aufgenommen und im Gewebe abgelagert, was zu einer Anhäufung von Eisen führt. Dieses überschüssige Eisen kann schließlich verschiedene Organe wie die Leber, das Herz und die Bauchspeicheldrüse schädigen. Die abnormale Eisenansammlung kann langfristig zu Gewebeschäden und Funktionsstörungen führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Was sind die Symptome von Hämochromatose?

Die Symptome der Hämochromatose können vielfältig sein und sich im Verlauf der Erkrankung entwickeln. Frühe Anzeichen können Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen und eine generelle Schwäche sein. Mit fortschreitender Hämochromatose können sich die Eisenablagerungen in verschiedenen Organen verschlimmern und zu spezifischeren Symptomen führen. Die Leber kann betroffen sein, was zu Lebervergrößerung, Gelbsucht oder Leberzirrhose führen kann. Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder vergrößertes Herz sind ebenfalls möglich. Weitere Symptome können dunkle Hautverfärbungen, Diabetes, sexuelle Dysfunktion bei Männern und Schilddrüsenprobleme sein.

Wie wird Hämochromatose diagnostiziert?

Die Diagnose von Hämochromatose beinhaltet verschiedene medizinische Tests, um den Eisenüberschuss im Körper festzustellen. Ein wichtiges Instrument ist die Messung des Ferritinspiegels im Blut, da erhöhte Werte auf eine Eisenüberladung hindeuten können. Zudem werden der Eisen- und Transferrinsättigungstest durchgeführt, um den Grad der Eisenanreicherung zu bestimmen. Eine genetische Untersuchung kann helfen, Mutationen in den relevanten Genen zu identifizieren, die auf Hämochromatose hinweisen.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT- oder MRT-Scans können die Auswirkungen der Eisenüberladung auf Organe wie Leber und Herz zeigen. Diese Tests unterstützen die Diagnose und Bewertung des Schweregrads der Erkrankung. Eine umfassende Untersuchung der Symptome und eine genaue Anamnese sind ebenfalls entscheidend, um die richtige Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung zu planen. Da Hämochromatose in den frühen Stadien oft asymptomatisch ist, ist eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Überwachung für betroffene Personen von großer Bedeutung.

Welche Werte spielen bei Hämochromatose eine Rolle?

Der Ferritinspiegel gibt Auskunft über den Eisenspeicher im Körper. Bei Hämochromatose ist dieser Wert oft erhöht, was auf einen überschüssigen Eisengehalt hindeutet. Normale Ferritinwerte variieren je nach Geschlecht und Alter, liegen aber in der Regel bei etwa 20-250 ng/mL.

Der Transferrinsättigungsgrad misst den Anteil des im Blut zirkulierenden Eisen, der an Transferrin gebunden ist. Ein erhöhter Wert kann auf eine Eisenüberladung hindeuten. Normale Transferrinsättigung liegt gewöhnlich unter 45%.

Diese Werte dienen als Leitfaden für die Diagnose und Überwachung der Hämochromatose. Wenn diese Werte außerhalb des Normalbereichs liegen, kann dies auf eine Eisenüberladung im Körper hindeuten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Werte je nach Labor leicht variieren können.

Welche Ursachen hat Hämochromatose?

Die genetische Veranlagung ist ein Hauptfaktor für das Auftreten von Hämochromatose. Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Elternteile das defekte Gen weitergeben müssen, damit die Krankheit ausbricht. Menschen mit nur einer Kopie des mutierten Gens werden als „Träger“ bezeichnet und zeigen normalerweise keine Symptome.

Andere Formen von Hämochromatose können durch seltene Mutationen in anderen Genen verursacht werden, die ebenfalls mit der Regulation des Eisenspiegels zusammenhängen. Eisenüberladung kann auch durch wiederholte Bluttransfusionen oder bestimmte Erkrankungen wie Thalassämie verursacht werden, die die normale Eisenverwertung beeinträchtigen.

Wie kann Hämochromatose behandelt werden?

Die Behandlung von Hämochromatose zielt darauf ab, überschüssiges Eisen aus dem Körper zu entfernen und weitere Schäden zu verhindern. Die am häufigsten verwendete Methode ist die Aderlass-Therapie, bei der regelmäßig Blut abgenommen wird, um überschüssiges Eisen zu reduzieren. Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis der Eisenspiegel im normalen Bereich liegt.

Zusätzlich zur Aderlass-Therapie können Ärzte Chelatbildner verschreiben, die Eisen binden und über den Urin aus dem Körper ausscheiden. Dies kann bei Patienten hilfreich sein, die keine Aderlässe durchführen können oder die zusätzliche Unterstützung benötigen, um den Eisengehalt im Körper zu senken.

Die regelmäßige Überwachung des Eisenspiegels ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Behandlung effektiv ist und der Eisengehalt im akzeptablen Bereich bleibt. Bei rechtzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung können Menschen mit Hämochromatose ein normales Leben führen und das Risiko von Komplikationen wie Leberschäden, Diabetes oder Herzproblemen verringern.

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