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Nierenkrebs: Symptome & Behandlung

Nierenkrebs ist eine seltene, aber gefährliche Form von Krebs. Die Symptome sind oft unspezifisch und können leicht übersehen werden. Doch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Erfahre in diesem Artikel mehr über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Nierenkrebs.

Kurzfassung

Nierenkrebs ist eine seltene, aber gefährliche Form von Krebs, die oft unspezifische Symptome verursacht, wie Schmerzen im Rücken oder im Bauchbereich, Blut im Urin, Müdigkeit oder Gewichtsverlust. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Die Diagnose erfolgt durch verschiedene bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT und wird durch eine Biopsie bestätigt. Die Behandlungsoptionen variieren je nach Stadium der Erkrankung und können eine Operation, Strahlentherapie, gezielte Therapie oder Immuntherapie beinhalten. Eine regelmäßige Überwachung und Nachsorge ist wichtig, um ein Wiederauftreten des Krebses zu vermeiden.

Was ist Nierenkrebs?

Nierenkrebs, auch Nierenzellkarzinom genannt, ist eine bösartige Erkrankung der Niere, bei der sich Krebszellen in den Nieren bilden. Es ist eine relativ seltene Erkrankung, die jedoch weltweit zunimmt. Nierenkrebs tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf und tritt am häufigsten zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auf.

Es gibt verschiedene Arten von Nierenkrebs, von denen das Nierenzellkarzinom am häufigsten vorkommt. Dieser Typ von Nierenkrebs entsteht in den Nierenzellen und macht etwa 85% aller Nierenkrebsfälle aus. Andere Arten von Nierenkrebs sind das Nierenbeckenkarzinom, das sich in den Nierenkelchen und im Nierenbecken bildet, und das Wilms-Tumor, der hauptsächlich bei Kindern auftritt.

Welche Symptome treten bei Nierenkrebs auf?

Nierenkrebs ist eine Form von Krebs, die sich in den Nieren entwickelt. In vielen Fällen verläuft die Krankheit zunächst ohne Symptome und wird oft zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Wenn Symptome auftreten, können diese je nach Art und Stadium des Tumors variieren.

Die häufigsten Symptome von Nierenkrebs sind:

  • Blut im Urin (Hämaturie): Dies ist ein häufiges Anzeichen von Nierenkrebs. Das Blut kann sichtbar oder unsichtbar sein und kann auch eine Verfärbung des Urins verursachen.
  • Schmerzen: Nierenkrebs kann Schmerzen im Rücken oder in der Seite verursachen, die manchmal bis in den Bauchraum oder die Leistengegend ausstrahlen können. Die Schmerzen können konstant oder intermittierend sein.
  • Masse in der Seite oder im Bauch: Eine Beule oder Schwellung in der Seite oder im Bauchbereich kann auf einen Tumor in der Niere hinweisen.
  • Gewichtsverlust: Eine unerklärliche Gewichtsabnahme kann ein Symptom für Nierenkrebs sein.
  • Müdigkeit: Müdigkeit und allgemeine Schwäche können durch den Krebs oder durch eine Anämie verursacht werden.
  • Fieber: Ein Fieber kann ein Zeichen dafür sein, dass der Tumor auf das umliegende Gewebe oder die Lymphknoten übergegangen ist.
  • Bluthochdruck: Eine erhöhte Aktivität von Hormonen, die vom Tumor produziert werden, kann zu einem Anstieg des Blutdrucks führen.

In späteren Stadien der Erkrankung können auch weitere Symptome wie Knochenschmerzen, Atemnot und Gelbsucht auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Symptome immer auf Nierenkrebs hinweisen. Viele dieser Symptome können auch auf andere Erkrankungen zurückzuführen sein. Wenn jedoch eine oder mehrere dieser Symptome auftreten, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären. Ein früher diagnostizierter Nierenkrebs hat eine bessere Prognose als ein fortgeschrittener Tumor.

Wie wird Nierenkrebs diagnostiziert?

Die Diagnose von Nierenkrebs beginnt in der Regel mit einer ausführlichen körperlichen Untersuchung und Anamneseerhebung des Patienten durch einen Arzt. Dabei werden mögliche Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder familiäre Vorbelastungen abgefragt. Zudem werden mögliche Symptome, wie Blut im Urin, Schmerzen oder Gewichtsverlust, erfasst.

Im Anschluss daran können verschiedene Untersuchungen zur weiteren Diagnosestellung durchgeführt werden. Eine wichtige Methode ist dabei die Bildgebung, insbesondere die Sonografie (Ultraschalluntersuchung) und die Computertomografie (CT). Dabei lassen sich Veränderungen im Gewebe der Niere erkennen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen, wie eine Gewebeentnahme (Biopsie), veranlassen.

Eine weitere wichtige Methode ist die Magnetresonanztomografie (MRT), die ähnlich wie die CT hochauflösende Bilder des Körperinneren liefert. Zudem kann mittels einer Angiografie die Durchblutung der Niere und mögliche Tumorzellen in den Blutgefäßen sichtbar gemacht werden.

Zur weiteren Diagnosestellung kann auch eine Urin- und Blutuntersuchung durchgeführt werden. Dabei können zum Beispiel vermehrte Entzündungszeichen oder eine erhöhte Anzahl von roten Blutkörperchen im Urin Hinweise auf eine Nierenerkrankung geben.

Wenn ein Tumor vermutet wird, ist die Gewebeentnahme mittels einer Biopsie ein wichtiger Schritt in der Diagnosestellung. Dabei wird eine Gewebeprobe des Tumors entnommen und im Labor untersucht, um herauszufinden, ob es sich um Krebszellen handelt.

Welche Blutwerte zeigen Nierenkrebs an?

Nierenkrebs ist eine schwere Erkrankung, die in der Regel durch eine Kombination von Symptomen und Blutuntersuchungen diagnostiziert wird. Eine Blutuntersuchung kann auch helfen, den Verlauf der Erkrankung und die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen. In diesem Kapitel werden die Normalwerte der Blutwerte diskutiert, die bei Nierenkrebs relevant sind.

CRP: Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Blutmarker, der auf Entzündungen im Körper hinweist. Normalwerte für CRP variieren je nach Alter und Geschlecht und können zwischen 0,5 und 10 mg/L liegen. Bei Nierenkrebs kann der CRP-Wert erhöht sein, was auf eine Entzündung im Zusammenhang mit der Tumorbildung oder auch auf Metastasenbildung hindeuten kann.

LDH: Lactatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das im Körper vorkommt und bei Zellschädigung freigesetzt wird. Die Normalwerte für LDH variieren je nach Alter und Geschlecht und können zwischen 100 und 250 U/L liegen. Bei Nierenkrebs kann der LDH-Wert erhöht sein, was auf eine größere Tumormasse oder auf eine Ausbreitung von Krebszellen in andere Gewebe und Organe hindeuten kann.

Hämoglobin: Hämoglobin ist ein Protein, das in roten Blutkörperchen vorkommt und für den Transport von Sauerstoff im Körper verantwortlich ist. Normalwerte für Hämoglobin variieren je nach Alter und Geschlecht und können zwischen 12 und 16 g/dL liegen. Bei Nierenkrebs kann der Hämoglobin-Wert erniedrigt sein, was auf eine Blutarmut oder auf eine Schädigung des Nierenparenchyms durch den Tumor zurückzuführen sein kann.

Kalzium: Kalzium ist ein Mineralstoff, der im Körper wichtig für die Knochenbildung, Muskel- und Nervenfunktion sowie Blutgerinnung ist. Normalwerte für Kalzium variieren je nach Alter und Geschlecht und können zwischen 8,5 und 10,5 mg/dL liegen. Bei Nierenkrebs kann der Kalzium-Wert erhöht sein, was auf eine Freisetzung von Kalzium aus den Knochen durch Metastasenbildung oder auf eine Schädigung der Nieren durch den Tumor zurückzuführen sein kann.

Kreatinin: Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird von den Nieren ausgeschieden. Normalwerte für Kreatinin variieren je nach Alter und Geschlecht und können zwischen 0,6 und 1,2 mg/dL liegen. Bei Nierenkrebs kann der Kreatinin-Wert erhöht sein, was auf eine Einschränkung der Nierenfunktion durch den Tumor oder auch auf eine Schädigung des Nierengewebes durch die Behandlung zurückzuführen sein kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Bluttests allein nicht ausreichen, um eine Diagnose von Nierenkrebs zu stellen. Weitere diagnostische Tests wie bildgebende Verfahren und Biopsien können erforderlich sein, um eine definitive Diagnose zu stellen und den genauen Grad und das Stadium des Krebses zu bestimmen. Daher sollte bei Verdacht auf Nierenkrebs immer ein Arzt konsultiert werden.

Wie wird Nierenkrebs behandelt?

Die Behandlung von Nierenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe und dem Stadium des Tumors, dem Alter und der Gesundheit des Patienten sowie anderen medizinischen Bedingungen. Hier sind die gängigen Behandlungsmöglichkeiten für Nierenkrebs:

  1. Operation: Die Operation ist die häufigste Behandlungsmethode bei Nierenkrebs. Es gibt verschiedene Arten von Operationen, einschließlich der teilweisen oder vollständigen Entfernung der Niere (Nephrektomie). Wenn der Tumor klein ist, kann eine teilweise Nephrektomie durchgeführt werden, um einen Teil der Niere zu erhalten. In fortgeschrittenen Fällen oder bei Metastasen in anderen Organen kann eine vollständige Nephrektomie notwendig sein.
  2. Strahlentherapie: Die Strahlentherapie wird selten als alleinige Behandlungsmethode bei Nierenkrebs verwendet. Es kann jedoch bei Patienten eingesetzt werden, die aus gesundheitlichen Gründen nicht operiert werden können oder bei denen der Tumor bereits metastasiert hat.
  3. Chemotherapie: Die Chemotherapie ist bei Nierenkrebs nicht sehr wirksam und wird daher selten als alleinige Behandlungsmethode eingesetzt. Es kann jedoch bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs und Metastasen in anderen Organen eingesetzt werden.
  4. Immuntherapie: Die Immuntherapie ist eine relativ neue Behandlungsmethode, die das Immunsystem des Körpers stimuliert, um Krebszellen zu bekämpfen. Es gibt verschiedene Arten von Immuntherapien, darunter Interferon und Interleukin-2, die bei bestimmten Fällen von Nierenkrebs eingesetzt werden können.
  5. Gezielte Therapie: Die gezielte Therapie ist eine Behandlungsmethode, die speziell auf die Eigenschaften von Krebszellen abzielt. Es gibt verschiedene Arten von gezielten Therapien, einschließlich Tyrosinkinase-Inhibitoren, die das Wachstum von Krebszellen blockieren, und mTOR-Inhibitoren, die die Blutversorgung des Tumors unterbrechen.
  6. Kryotherapie: Die Kryotherapie ist eine Technik, bei der Krebszellen durch Einfrieren zerstört werden. Es wird selten als alleinige Behandlungsmethode bei Nierenkrebs verwendet, kann jedoch als zusätzliche Behandlung bei bestimmten Fällen eingesetzt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Nierenkrebs von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann und dass die Entscheidung über die beste Behandlungsmethode von einem erfahrenen Arzt getroffen werden sollte. Die Wahl der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums des Tumors, der Gesundheit des Patienten und der Erfahrung des Arztes.

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