Ferritin

Ferritin ist ein Protein, das unser Körper braucht, um Eisen zu speichern und zu nutzen. Obwohl es sich hierbei um ein eher unscheinbares Molekül handelt, kann es wichtige Informationen über den Gesundheitszustand eines Menschen liefern. Erfahre mehr über Ferritin und was es über Ihren Körper aussagt.

Kurzfassung

Ferritin ist ein Protein im Körper, das Eisen speichert und freisetzt, wenn es benötigt wird. Ferritinwerte können Aufschluss darüber geben, wie viel Eisen im Körper vorhanden ist. Niedrige Ferritinwerte können auf Eisenmangelanämie und andere Erkrankungen hinweisen, während hohe Ferritinwerte auf Hämochromatose, Lebererkrankungen und entzündliche Erkrankungen hindeuten können. Die Symptome von Ferritinproblemen können von Müdigkeit und Schwäche bis hin zu Gelenkschmerzen und Veränderungen im Hautbild reichen. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann von Eisenpräparaten und Diätveränderungen bis hin zu Medikamenten und Lebertransplantationen reichen.

Defintion

Ferritin ist ein Protein, das in fast allen Zellen des Körpers vorkommt und eine zentrale Rolle im Eisenstoffwechsel spielt. Es fungiert als Speicherprotein für Eisen und reguliert den Eisenhaushalt im Körper. Ferritin wird hauptsächlich in der Leber, Milz und im Knochenmark gebildet.

Normwerte

Die Normwerte für Ferritin im Blut bei Erwachsenen (über 18 Jahre) sind bei Frauen zwischen 10 und 150 ng/ml und bei Männern zwischen 20 und 300 ng/ml. Bei Kindern hängen die Normwerte von Alter und Geschlecht ab. Neugeborene (0-30 Tage) haben einen Normwert von 25 bis 200 ng/ml, Säuglinge (1-12 Monate) von 50 bis 200 ng/ml, Kleinkinder (1-5 Jahre) von 7 bis 142 ng/ml und Kinder (6-12 Jahre) von 18 bis 300 ng/ml. Ein Wert unterhalb dieses Bereichs wird als Hypoferritinämie bezeichnet, während ein Wert darüber als Hyperferritinämie bezeichnet wird.

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Ursachen

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum der Ferritin im Körper schwanken kann. Es ist jedoch wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren und festzustellen, ob es sich um eine Abweichung nach oben oder unten handelt, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Im nächsten Abschnitt werden einige mögliche Ursachen für solche Abweichungen aufgelistet.

Erniedrigte Werte

  • Blutverlust (z. B. durch Menstruation, Verletzungen oder Operationen): Wenn der Körper Blut verliert, verliert er auch Eisen. Dies kann zu einem niedrigen Ferritinwert führen.
  • Mangelernährung (insbesondere Eisenmangel): Eisenmangel ist eine häufige Ursache für einen niedrigen Ferritinwert. Eisen wird für die Produktion von Hämoglobin benötigt, dem Protein in roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert.
  • Chronische Niereninsuffizienz: Eine Niereninsuffizienz kann dazu führen, dass zu wenig Erythropoietin produziert wird. Erythropoietin ist ein Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen stimuliert. Ohne ausreichend rote Blutkörperchen kann Eisen nicht effektiv im Körper transportiert werden.
  • Chronische Entzündungen (z. B. bei rheumatoider Arthritis oder Morbus Crohn): Entzündungen können Ferritin verbrauchen und den Eisenstoffwechsel beeinträchtigen. Bei chronischen Entzündungen wird Ferritin oft für die Bindung von Eisen zur Verfügung gestellt, um die Ausbreitung von Bakterien zu reduzieren.
  • Störungen des Eisenstoffwechsels (z. B. Hämochromatose): Hämochromatose ist eine genetische Störung, bei der der Körper zu viel Eisen aufnimmt und speichert. Ferritin ist ein wichtiger Eisen-Speicher im Körper, und bei Hämochromatose kann ein hoher Ferritinwert ein Hinweis auf eine Eisenüberladung sein.

Erhöhte Werte

  • Eisenüberladung (z. B. bei Hämochromatose oder häufigen Bluttransfusionen): Wenn der Körper zu viel Eisen aufnimmt und speichert, kann dies zu einem hohen Ferritinwert führen.
  • Akute Entzündungen (z. B. bei Infektionen oder Traumata): Bei akuten Entzündungen wird Ferritin oft freigesetzt, um Eisen zu binden und so die Ausbreitung von Bakterien zu reduzieren.
  • Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose oder Hepatitis C): Die Leber ist der Hauptort der Ferritinproduktion, und bei Lebererkrankungen kann es zu einer erhöhten Produktion von Ferritin kommen.
  • Bestimmte Krebsarten (z. B. Leukämie, Lymphome oder Leberkrebs): Einige Krebsarten können zu einer erhöhten Ferritinproduktion führen.
  • Alkoholmissbrauch: Alkoholmissbrauch kann zu Leberschäden führen, die zu einer erhöhten Ferritinproduktion führen können.

Symptome und Krankheiten

Bei niedrigen Ferritinwerten können Symptome wie Müdigkeit, Blässe, Schwäche, Schwindel, Kurzatmigkeit und Kälteempfindlichkeit auftreten, während Krankheiten wie Eisenmangelanämie, Restless-Legs-Syndrom, chronisches Müdigkeitssyndrom, ADHS und Schilddrüsenunterfunktion damit in Verbindung gebracht werden.

Bei hohen Ferritinwerten können Symptome wie Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Schwäche, Bauchschmerzen, Veränderungen im Hautbild, Herzklopfen und Gewichtsverlust auftreten, während Krankheiten wie Hämochromatose, Lebererkrankungen, entzündliche Erkrankungen und einige Krebsarten in Verbindung mit hohen Ferritinwerten stehen können.

Maßnahmen zur Korrektur oder Behandlung

  • Bei Eisenmangelanämie können Eisenpräparate, eine Ernährungsumstellung oder Bluttransfusionen zur Behandlung eingesetzt werden.
  • Bei Hämochromatose, einer genetisch bedingten Erkrankung, können Aderlässe oder Medikamente, die das überschüssige Eisen binden, eingesetzt werden.
  • Bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Morbus Crohn können entzündungshemmende Medikamente und andere Behandlungen eingesetzt werden, um die Entzündung zu reduzieren und die Ferritinwerte zu senken.
  • Bei Lebererkrankungen kann eine entsprechende Behandlung, wie z. B. Medikamente, Diätveränderungen oder eine Lebertransplantation, notwendig sein, um den Ferritin-Spiegel zu senken.

Es ist wichtig, dass die Maßnahmen zur Korrektur oder Behandlung von Ferritin von einem Arzt individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

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