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Apherese: Arten, Ablauf & Kosten

Die Apherese, ein medizinisches Verfahren, das Blut reinigt und bestimmte Substanzen entfernt, ist von großer Bedeutung. Dieser Artikel beleuchtet ihre Definition, verschiedene Arten, den Ablauf, die Anwendungsfälle, Kosten und mögliche Risiken. Erfahre mehr über dieses wichtige medizinische Verfahren.

Kurzfassung

Die Apherese ist ein medizinisches Verfahren, bei dem das Blut eines Patienten außerhalb des Körpers durch eine Maschine geleitet wird, um schädliche oder überschüssige Substanzen zu entfernen oder zu modifizieren. Dieses Verfahren spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von verschiedenen Gesundheitszuständen und wird in Situationen wie Blutkrankheiten, Autoimmunerkrankungen, Nieren- und Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologischen Störungen und Organtransplantationen eingesetzt. Es gibt verschiedene Arten von Aphereseverfahren, darunter Plasmapherese, Photopherese und Zytapherese, die je nach Bedarf und Diagnose eingesetzt werden. Während des Verfahrens wird das Blut des Patienten durch eine Maschine geleitet, die es reinigt oder modifiziert, bevor es in den Körper zurückgeführt wird. Die Kosten für eine Apherese variieren, aber sie können zwischen 200 und 500 Euro oder mehr pro Sitzung betragen. Die Apherese birgt einige Risiken, einschließlich Infektionsgefahr, Blutdruckabfall und allergischer Reaktionen, die jedoch in der Regel gering sind und sorgfältig überwacht werden.

Was ist eine Apherese?

Eine Apherese ist ein medizinisches Verfahren, bei dem das Blut eines Patienten außerhalb des Körpers durch eine Maschine geleitet wird, um bestimmte Bestandteile daraus zu entfernen oder zu modifizieren. Dieses Verfahren ermöglicht es, schädliche oder überschüssige Substanzen aus dem Blut zu entfernen, um verschiedene medizinische Zustände zu behandeln oder zu kontrollieren. Die Apherese kann dazu verwendet werden, schädliche Antikörper, überschüssiges Cholesterin, schädliche Toxine oder überschüssige Blutzellen zu eliminieren. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, bestimmten Krebsarten, neurologischen Erkrankungen und genetischen Störungen des Blutes. Während des Verfahrens wird das Blut durch die Maschine geleitet, die die erforderlichen Modifikationen vornimmt, bevor es wieder in den Körper zurückgeführt wird. Die Apherese ist ein wirksames Werkzeug in der modernen Medizin, um die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Welche Arten von Apherese gibt es?

Die Apherese ist ein medizinisches Verfahren, bei dem bestimmte Bestandteile des Blutes extrahiert und andere zurückgeführt werden. Es gibt verschiedene Arten von Aphereseverfahren, die je nach den Bedürfnissen des Patienten und der zugrunde liegenden Erkrankung eingesetzt werden.

  • Plasmapherese: Bei dieser Methode wird das Blutplasma extrahiert und von schädlichen Substanzen, wie Autoantikörpern oder Giftstoffen, gereinigt. Das gereinigte Plasma wird dann dem Körper wieder zugeführt.
  • Photopherese: Hierbei wird dem Blut ein lichtaktivierter Wirkstoff zugesetzt und das Blut aus dem Körper geleitet, wo es dem UV-Licht ausgesetzt wird. Dieses Verfahren wird oft zur Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems und der Haut eingesetzt.
  • Zytapherese: Diese Methode konzentriert sich auf die Entfernung oder Isolierung bestimmter Blutzellen, wie weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen. Dies kann bei bestimmten Krebserkrankungen oder Störungen des blutbildenden Systems hilfreich sein.
  • LDL-Apherese: Hierbei werden niedrigdichte Lipoproteine (LDL), auch als „schlechtes“ Cholesterin bekannt, aus dem Blut entfernt. Dies wird verwendet, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Die Wahl der Apheresemethode hängt von der jeweiligen medizinischen Indikation ab und erfordert eine genaue Diagnose und ärztliche Beurteilung.

Wie läuft eine Apherese ab?

Während einer Apherese wird das Blut eines Patienten außerhalb des Körpers durch eine spezielle Maschine geleitet. Der Prozess erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung: Zuerst wird eine dünne Nadel in eine Vene des Patienten eingeführt, normalerweise in der Armbeuge. Diese Nadel wird mit Schläuchen an die Apherese-Maschine angeschlossen.
  2. Blutentnahme: Das Blut fließt aus dem Körper des Patienten in die Maschine, wo es durch einen Separator geleitet wird. Dieser Separator trennt das Blut in seine verschiedenen Bestandteile.
  3. Entfernung oder Modifikation: Je nach Ziel der Apherese können schädliche Substanzen wie überschüssiges Cholesterin, schädliche Antikörper, Toxine oder überschüssige Blutzellen aus dem Blut entfernt oder modifiziert werden. Dies geschieht durch Filterung, Zentrifugation oder andere Techniken.
  4. Rückführung: Das bearbeitete Blut wird dann zurück in den Körper des Patienten geleitet, normalerweise über eine separate Nadel in einer anderen Vene.
  5. Überwachung: Während des gesamten Verfahrens wird der Patient sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.

Der Ablauf einer Apherese kann je nach dem zu behandelnden medizinischen Zustand und den angewandten Techniken variieren. Insgesamt ermöglicht die Apherese jedoch die gezielte Entfernung oder Modifikation von Blutbestandteilen, um verschiedene Gesundheitsprobleme zu behandeln oder zu kontrollieren.

Wann wird eine Apherese durchgeführt?

Eine Apherese wird in verschiedenen medizinischen Situationen und zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen durchgeführt. Die Gründe für eine Apherese können sein:

  • Blutkrankheiten: Bei bestimmten Blutkrankheiten wie Leukämie, Polyzythämie oder Thrombozytose kann eine Apherese eingesetzt werden, um überschüssige Blutzellen zu entfernen und die Blutzusammensetzung zu normalisieren.
  • Autoimmunerkrankungen: Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder rheumatoider Arthritis können von der Apherese profitieren, da sie schädliche Antikörper und Entzündungsstoffe aus dem Blut entfernen kann.
  • Nieren- und Lebererkrankungen: Bei Nierenversagen oder Lebererkrankungen kann eine Apherese dazu beitragen, schädliche Toxine und Stoffwechselprodukte aus dem Blut zu entfernen, wenn die Organe nicht mehr ausreichend funktionieren.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Apherese kann verwendet werden, um überschüssiges Cholesterin aus dem Blut zu entfernen, was bei Menschen mit schwerer Hypercholesterinämie oder familiärer Hypercholesterinämie von Vorteil sein kann.
  • Neurologische Erkrankungen: Einige neurologische Erkrankungen wie Guillain-Barré-Syndrom oder Myasthenia gravis können mit der Apherese behandelt werden, um schädliche Antikörper oder Entzündungsstoffe zu eliminieren.
  • Transplantationsvorbereitung: Vor Organtransplantationen kann eine Apherese dazu beitragen, den Körper des Empfängers auf das neue Organ vorzubereiten, indem sie schädliche Antikörper oder Zellen entfernt, die das Transplantat abstoßen könnten.
  • Plasmapherese: Die gezielte Entfernung von Blutplasma ist in einigen Fällen erforderlich, um bestimmte Krankheiten zu behandeln, wie beispielsweise schwere Fälle von Guillain-Barré-Syndrom oder Myasthenia gravis.

Die Entscheidung zur Durchführung einer Apherese hängt von der jeweiligen medizinischen Diagnose und dem Zustand des Patienten ab.

Was kostet eine Apherese?

Die Kosten für eine Apherese in Deutschland können je nach Art des Verfahrens, dem medizinischen Zentrum und dem individuellen Gesundheitszustand des Patienten erheblich variieren. Grob geschätzt liegen die Kosten für eine einzelne Apherese-Sitzung in einem Bereich zwischen 200 und 500 Euro oder sogar mehr. Es ist wichtig zu beachten, dass in vielen Fällen mehrere Sitzungen erforderlich sind, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die genauen Kosten werden oft von verschiedenen Faktoren beeinflusst, einschließlich der Art der Apherese, der Dauer der Sitzung, der Nutzung von Medikamenten oder spezieller Ausrüstung und dem Aufwand des medizinischen Personals.

Die finanzielle Abwicklung erfolgt oft über die Krankenversicherung des Patienten. In einigen Fällen kann eine vorherige Genehmigung erforderlich sein, und bestimmte Kosten können vom Patienten selbst getragen werden, beispielsweise in Form von Zuzahlungen oder Selbstbeteiligungen. Es ist ratsam, sich vor der Durchführung einer Apherese über die genauen Kosten und Zahlungsmodalitäten bei der Krankenversicherung zu informieren.

Was sind die Risiken einer Apherese?

Die Apherese ist ein medizinisches Verfahren zur Reinigung oder Modifikation des Blutes, das verschiedene Risiken birgt. Dazu gehören Infektionsgefahr durch den Kontakt mit externen Geräten und Schläuchen, vorübergehender Blutdruckabfall, der zu Schwindel oder Ohnmacht führen kann, allergische Reaktionen auf Substanzen oder Ausrüstung, das Risiko von Blutgerinnseln (mit blutverdünnenden Medikamenten minimiert), vorübergehender Blutverlust durch die Entnahme von Blut und mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe. Die meisten Patienten vertragen die Apherese gut, und Risiken sind in der Regel gering. Die Entscheidung zur Durchführung erfolgt nach einer Risiko-Nutzen-Analyse und in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt. Ärzte und Fachpersonal überwachen die Patienten sorgfältig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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